CPFAM* - KEINE SCHULE WIE JEDE ANDERE 

Inklusion in Nordkamerun: blinde und sehbehinderte Kinder lernen gemeinsam mit Sehenden.
Bildung bringt Licht ins Dunkel!


* Centre de Promotion et de Formation des Aveugles de Maroua

Bilinguale inklusive Schule für blinde, sehbehinderte und sehende Kinder
Als Bello Garey 1998 ein Zentrum zur Förderung und Ausbildung von Blinden in Maroua gründete, war er im extremen Norden Kameruns einer der wenigen Blinden, die Braille-Schrift lesen und schreiben konnten. Sein Zentrum wurde rasch zur Anlaufstelle für Blinde und Sehbehinderte. Heute betreibt der von ihm gegründete eingetragene Verein CPFAM ein bilinguale inklusive Grundschule, in der etwa 230 sehende und 22 blinde, sehbehinderte oder anderweitig behinderte Kinder unterrichtet werden. Außerdem betreut CPFAM weitere 20 Schüler, die an weiterführenden Schulen in Maroua zur Schule gehen.

In Kamerun führen behinderte Menschen ohne jegliche staatliche Unterstützung ein Leben ohne Perspektive und sind vielmals zur Passivität und zum Betteln gezwungen. Blinde werden aus abergläubischer Angst oft gemieden. Umso wichtiger ist es, nicht nur blinden und sehbehinderten Kindern Zugang zu Bildung zu verschaffen, sondern auch sehenden Kindern den Blick für die Bedürfnisse ihrer blinden Mitschüler zu öffnen.


Schulform und Finanzierung

An der privaten Grundschule wird in 6 Jahrgangsstufen bis zur Grundschulprüfung bilingual in englischer und französischer Sprache unterrichtet. Eine École maternelle (Vorschule) nach französischem Vorbild nimmt drei- bis sechsjährige Kinder auf.

Die Eltern zahlen einen geringen Schulbeitrag, der zur Deckung der Kosten nicht ausreicht. Zum größten Teil finanziert sich die Schule über eigene Aktivitäten wie ein kleine Schweinezucht und über Spenden aus Deutschland. Vom staatlichen kamerunischen Bildungswesen erhält das CPFAM nur eine geringe Förderung.

Etliche der blinden Kinder, die den oft weiten Schulweg nicht meistern können, übernachten in einem Schlafsaal. Sie lernen die Braille-Schrift, erlernen die Orientierung mit Blindenstöcken und einfache handwerkliche Tätigkeiten und erhalten später Unterstützung beim Besuch weiterführender Schulen, zum Beispiel bei der Transkription der Prüfungsaufgaben in Braille und zurück.

So sollen sie die Chance auf ein wirtschaftlich eigenständiges Leben erhalten. Ein ehemaliger Schüler ist inzwischen nach seinem Studium als Lehrer an die Schule zurückgekehrt.